Menschen, die ihre Freundschaften pflegen, haben aber nicht nur einen Überlebensvorteil - sie sind unter Umständen auch besser vor psychischen Erkrankungen geschützt. "Ob ein Erwachsener nach einem traumatischen Erlebnis wie einem gewalttätigen Angriff oder einem Autounfall psychisch erkrankt, hängt beispielsweise weniger davon ab, wie schlimm die Erfahrung war, sondern wie gut der Betroffene danach durch sein soziales Umfeld aufgefangen wird", sagt der Psychiater Michael Linden, der den Zusammenhang von psychischen Erkrankungen und dem sozialen Netzwerk von Menschen erforscht.
Hallo Gudrun, ... sind MS Kranke einsam ??? ... na ja, ich bin natürlich sehr sehr viel weniger unterwegs, als zu gesunden Zeiten
... soziale Kontakte sind schon gut für die Seele ... sich mal so richtig ausquatschen bei einer guten Freundin oder auch mal ein gemühtliches Frühstück mit der Schwiegermutter meiner Tochter ... danach gehts mir (meist) richtig gut ... ich kann auch gut mit meiner Mutti reden (per Telefon), denn ich möchte nicht alle Dinge die mir auf der Seele liegen bei meinem Partner abladen ... ist vielleicht falsch von mir ?!
... meine Freundin hat zZ ziehmliche Sorgen , da bin ich auch ein guter Zuhörer und vielleicht auch Ratgeber ... wenn nicht beim Kaffee, dann aber zumindest per Telefon !
Ja, ich fühle mich oft einsam. Früher hatten wir viele Kontakt (Freunde?), die immer gern zu uns kamen und gegessen und getrunken haben, jetzt kommt keiner mehr. Ich habe Enttäuschungen erlebt,mit denen ich nicht gerechnet hatte: Leute, die ich für gute Freunde hielt, taten so, als kennten sie mich nicht, auch als ich noch ganz munter mit meinem Dreirad unterwegs war. Das war zum Teil sehr bitter für mich. Nie hat jemand angeboten, mal ein Stück mit mir zu gehen oder z.B. meine alte Mutter (88) im Altenheim zu besuchen. Uns ist noch ein (türlisches!) Ehepaar geblieben, das zu uns hält, mal einen Kuchen backt oder Essen vorbeibringt. Alles Andere, auch Gespräche über unsere (Wohn)situation ist uns überlassen und vor Allem meinem Mann. Oft bin ich richtig verbittert und grübele, was ich falsch gemacht habe, aber ich komme zu keinem Ergebnis. Deshalb bin ich sehr froh (und Andi sehr dankbar), dass es wenigstens dieses Forum gibt. Hoffentlich habe ich euch nicht zu viel vorgejammert.
... hallo Barbara, leider hab ich auch so eine "Freundin"
... ehrlich gesagt, wollte ich es gestern nicht schreiben !
... das traurige an der Geschichte ist: ... wir kennen uns seit unserem 7.Lebensjahr - sind 10 Jahre in die selbe Klasse gegangen - ich bin mit meinem damaligen Mann und Vater meiner Kinder nach OL gezogen (6.11.1989) - ein halbes Jahr später ist sie mit ihrer Familie nachgezogen und wir halfen, so gut es eben ging - wir waren gute Freunde - als ich die MS bekam wurde es immer weniger ... nun läßt sie kaum noch von sich hören ... was mein Umfeld (Partner, andere Freunde) so garnicht verstehen kann, denn sie ist Physiotherapeutin und hat eine eigene Praxis ... da kommt/kam nie eine Anfrage, ob sie mir vielleicht irgendwie helfen kann
...im nachhinein ist mir bewußt, das eigentlich die Initiative zum größten Teil immer von mir aus ging ... finde ich echt Schade
... zu Ihrem 50. , da war sie Single, habe ich Vormittags Feierabend gemacht und hab sie mit einer Fl. Sekt überrascht ... der Gedanke, das sie früh nachdem Aufstehen mutterseelen allein zu hause ist , fand ich blöd
... der Spruch: wir telefonieren jetzt regelmäßig kenne ich auch ... noch nie angerufen !!!
... früher war ich natürlich mobil ... heute würde ich mich freuen, wenn sie mal vorbei schaut ... aber Pustekuchen !
SIE IST ES NICHT WERT, sagt man Mann auch immer, aber trotzdem kann ich es nicht verstehen
Zitat von Barbara im Beitrag #3Ja, ich fühle mich oft einsam. Früher hatten wir viele Kontakt (Freunde?), die immer gern zu uns kamen und gegessen und getrunken haben, jetzt kommt keiner mehr. Ich habe Enttäuschungen erlebt,mit denen ich nicht gerechnet hatte: Leute, die ich für gute Freunde hielt, taten so, als kennten sie mich nicht,.. ...
Hallo Barbara,
alle von meinen alten "guten" Bekannten habe ich nach meinem "Outing" verloren. Viele können offenbar mit ihrer eigenen Betroffenheit nicht umgehen. Meine Familie und auch meine Kollegen habe da keine Berührungsängste. Das Prädikat "Freund" habe ich ohnehin ganz selten in meinem Leben vergeben. Die Angst vor Enttäuschungen war doch zu gross.
Bei mir sind auch einige auf der Strecke geblieben......aber im Nachhinein auch nicht so schlimm, auch wenn es am Anfang sehr weh tat. Ich habe gelernt, daß es "Lebensabschnittsfreundschaften" gibt, die halt auch mal enden.
Ich habe leider ein Helfersyndrom und es war oft einseitig, daß bestimmte Leute bei mir alles "abgeladen" haben. Ich hatte immer für alles Verständnis und habe geholfen. Leider kam von einigen wenig bis nichts zurück. Aus Selbstschutz habe ich dann mich von diesen Leuten getrennt. Sie waren dann beleidigt und haben nichts verstanden.
Ich habe allerdings auch gute Freunde, die uns schon etliche Jahre, bzw. Jahrzehnte begleiten und das tut einfach gut (kann man aber an einer Hand abzählen). Es gibt leider wenige, die sich auch mal mitfreuen können, wenn mal was Gutes im Leben passiert. Leider sind auch viele Neider dabei.
Verständnis für die Erkrankung haben auch wirklich nur diese Freunde und natürlich auch die Familie. Wie oft habe ich zuhören bekommen: Ja, ich bin auch immer abends kaputt oder ich habe auch Rückenschmerzen und mir tut da was weh und da was. Irgendwie richtig zugehört haben diese Leute nicht. Sie fragen kurz, wie es einem geht und reden anschließend stundenlang über ihre Wehwehchen. Zurückgezogen von der Gesellschaft habe ich mich auch schon seit Jahren. Ich kann keine Theaterbesuche, Kino, Konzerte oder größere Ereignisse, wo viele Leute zusammenkommen mehr ertragen.
Bin am liebsten in der Natur.
LG Sylvi
Traurig , aber wahr. Naja, wem erzähle ich das hier
leider ist das so. Es wird oft gefragt, wie geht´s, aber eine Antwort wollen sie nicht hören, obwohl ich immer "gut" sage. Traurig, aber wie du schon geschrieben hast, eine Handvoll, das reicht auch.
Meine beste Freundin(wir kennen uns seit 25 Jahren) hat mir die Freundschaft gekündigt. Nicht weil ich MS habe, nein weil ich vor drei Jahren noch mal einen Lebenspartner kennen gelernt habe und sie nicht sofort darüber informiert habe. Ich habe meinen Lebensgefährten kennen gelernt obwohl ich MS habe. Auch er sitzt wegen einer anderen Krankheit im E-Rollstuhl.
Priproms-Chat
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Multiple Sklerose, MS, PPMS
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24.02.2014 11:27
Antworten
Nicht weil ich MS habe, nein weil ich vor drei Jahren noch mal einen Lebenspartner kennen gelernt habe und sie nicht sofort darüber informiert habe. Ich habe meinen Lebensgefährten kennen gelernt obwohl ich MS habe. Auch er sitzt wegen einer anderen Krankheit im E-Rollstuhl.