Alles begann mit einem Patienten namens John Cunningham. Aus seinem Gehirn isolierten Forscher in den USA 1971 ein neues Virus, das eine seltene, aber schwere Hirnerkrankung auslöst: die progressive multifokale Leukenzephalopathie, kurz PML genannt. Bei diesem 1958 erstmals beschriebenen Leiden wird die weisse Hirnsubstanz, das Mark, fortschreitend (progressiv) und an verschiedenen Stellen (multifokal) zerstört. Im Gedenken an John Cunningham heisst das Virus JC. Martin begann sich vor rund zehn Jahren für die PML zu interessieren, als klarwurde, dass auch Patienten mit multipler Sklerose (MS) diese Hirnstörung entwickeln können. Dabei erhöht nicht die MS das Erkrankungsrisiko, sondern die gegen die MS eingesetzten Medikamente. Im Fokus steht der Wirkstoff Natalizumab.mehr